Anlässlich der jüngsten Zusammenkunft der Naturfreunde des Amtes Bergpflege verwies deren Vorsitzender Elmar Hillesheim auf die nachhaltige Wirkung einer im vergangenen Jahr durchgeführten Naturfreunde-Aktion.
Im Sommer 2002 machten sich einige interessierte Männer, Frauen und Kinder auf eine „Literatour“ per Binnenschiff auf den Weg von Weißenthurm nach Duisburg und wandelten dabei auf den Spuren des Romans von Erik Reger „Schiffer im Strom“. „Nachdem unsere Bemühungen beim WDR, den 1961 im Fernsehen gezeigten Film mit dem gleichnamigen Titel, auf Videokassetten zu übertragen, von Erfolg gekrönt waren, veranstaltete unsere Gruppe einen Erzählabend in der Gaststätte „zum Anker“ in Weißenthurm“, berichtete Elmar Hillesheim. Er und etwa 20 weitere Gäste waren faszniniert von den Geschichten, die der nun 80-jährige Bartl Uebel von der Entstehungsgeschichte dieses Films berichtete. Die Gaststätte „zum Anker“ spielte sowohl im Roman als auch später im Film eine wichtige Rolle. Die Eltern von Bartl Uebel spielten damals eine größere Nebenrolle in diesem Streifen, so dass sich der Sohn noch an etliche Begebenheiten bei den Filmaufnahmen in Weißenthurm erinnern konnte. Im Gasthaus am Rhein kamen interessierte Männer und Frauen zusammen, unter denen sich auch einige befanden, die damals im Jahre 1961 als Statisten mitwirkten. Bei dieser Gelegenheit lobte Weißenthurms Bürgermeisterin Gertrud Wagner das Engagement der Naturfrunde und gab bekannt, dass sie den Film auf deren Vorschlag hin für das Stadtarchiv gekauft und die Stadt nunmehr für drei Jahre die öffentlichen Vorführrechte erworben hat. Im März fanden die drei ersten Vorführungen im katholischen Vereinshaus statt, die unerwartet großen Zuspruch fanden. „Für die insgesamt etwa 400 Besucher der Filmabende war es etwas ungewohnt, sich an die ruhigen Bilder und langen Szenenfolgen aus den Kindertagen des Fernsehens zu gewöhnen. Bei der ersten Aufführung sang der Bendorfer-Sayner Liedermacher und Sänger moselfränkischer Chansons, Manfred Pohlmann, einige Rheinlieder, wobei sich 120 Besucher eingefunden hatten. Bei der zweiten Filmvorführung (200 Besucher) berichtete Dietrich Schabow über das Leben von Erik Reger , der als Hermann Dannenberger in Bendorf geboren wurde. Dabei verwies er unter anderem auf dessen bekanntesten Roman „Union der festen Hand“ und darauf, dass die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz seit einigen Jahren an Journalisten den Erik-Reger-Preis verleiht. Vor der 3. Darbietung zeigten die Naturfreunde einen Videofilm über ihre Reise mit dem Binnenschiff „Bayrischer Wald“ von Weißenthurm nach Duisburg, der ebenfalls das Interesse der Besucher im Vereinshaus fand.
Doch nicht nur der Film und seine Vorgeschichte waren Gesprächsthemen beim vergangenen Naturfreunde-Treffen. Beim Erzählabend im „Anker“ kam der Hinweis, doch einmal einen heimatkundlichen Rundgang durch Weißenthurm zu realisieren, wobei Hermann Doetsch gerne die Leitung dieses Spazierganges durch die Stadt übernimmt. Die Naturfreunde wollen die Organisation dieses Rundganges übernehmen, der für Freitag, den 9. Mai vorgesehen ist. Treffpunkt ist um 18 Uhr am Eulenturm.
Bereits am 4. Mai, zu ungewöhnlich früher Stunde um 4.15 Uhr, findet eine „Vogelstimmen-Wanderung“ mit Gundula Regenbogen im geplanten Landschafts-Schutzgebiet „Kettiger Bachtal“ statt. Eine weitere Literarische Wanderung vollzieht sich am 11. Mai, wenn es darum geht, den Spuren von Günter Grass´ Roman „Örtlich betäubt“ zu folgen. Dieser Roman spielt in großen Teilen in der Pellenz und so wollen die Naturfreunde mit ihren Gästen vom Korretsberg zum Vulkanparkobjekt „Römerbergwerk Kretz“ wandern.
Schließlich gestalten die Naturfreunde am 17. Mai einen Infostand beim Tag der Arbeiterwohlfahrt in Kettig.
– JÜG –