Scheck übergeben – Gemeinde Kettig

Scheck übergeben

Im Auftrag des Gemeinderates übergab Bürgermeister Norbert Hansen Silvia Dhein einen Scheck über 320 Euro. Foto: jüg

Intern hatten die Kettiger Ratsmitglieder zwar schon darüber gesprochen, dass sie diesmal ihr Sitzungsgeld für Geschädigte des verheerenden Hochwassers an der Elbe und ihren Nebenflüssen zur Verfügung stellen wollten. Doch es war schon ein wenig überraschend, dass ausgerechnet bei dieser Sitzung zwei Frauen des Elternausschusses der Kindertagesstätte „Arche Noah“ Kettig anwesend waren und diese unter dem Punkt „Einwohnerfragestunde“ ihr Anliegen vortrugen. Gemeinsam hatten der Elternausschuss mit ihrer Vorsitzenden Silvia Dhein sowie der Förderverein des Kettiger Kindergartens die Idee entwickelt, Kindern in den Hochwassergebieten in Sachsen und Sachsen-Anhalt konkrete Hilfe zu leisten. Um dies leisten zu können, hatte Dhein Kontakt mit der Stadt Bitterfeld aufgenommen, wobei sie von dort zwei Adressen von Kindertagesstätten in Jeßnitz und Raguhn erhielt, die vom Hochwasser besonders hart betroffen waren. Sie liegen direkt an der Mulde, in der Nähe von Bitterfeld, deren Hochwasser die komplette Einrichtung der Tagesstätten zerstört hat. Wie Silvia Dhein erfahren konnte, ist durch Spenden das vernichtete Mobiliar bereits ersetzt worden. Doch es fehlen noch viele Kleinigkeiten. In Jeßnitz werden dringend Spiel- und Beschäftigungsmaterialen benötigt. Außerdem können Windeln, Creme und Pflegemittel gebraucht werden. Die Tagesstätte in Raguhn benötigt dringend 20 neue Kinderschlafsäcke, die auch nicht gerade billig sind. Und so wirbeln Ingrid Tietjen, Silvia Dhein und die übrigen Mitglieder des Elternausschusses sowie des Fördervereins für die KiTas, um möglichst viele Sach- und Geldspenden einzusammeln. Sie haben vielfältige Informationen über die beiden Kindertagesstätten erhalten und möchten diese gerne an die Menschen weitergeben, die vielleicht doch zu einer Spende bereit sind. In der KiTa „Sonnenzauber“ in Raghun werden 85 Kinder in 7 Gruppen betreut. Darunter sind 23 Krippenplätze. In den letzten fünf Jahren wurden mit Hilfe der Eltern und der Gemeinde viel Geld und Mühen in die Einrichtung investiert. So wurden neue Fenster und ein Waschraum angeschaft sowie die Außenfassade renoviert. In den Räumen stand das Hochwasser über einen Meter hoch, es wurde alles zerstört. Doch das Außengelände wurde mit Hilfe vieler Eltern und freiwilligen Helfer bereits wieder hergerichtet. Der Kindergarten benötigt eine komplette Einrichtung aller Spielräume, des Schlafraumes sowie Spiel- und Bastelsachen für die Kinder. In Jesßnitz werden 46 Kinder betreut. Leider wurde das Gebäude so stark von den Fluten beschädigt, dass es abgerissen werden muss. Zur Zeit können die Kinder einen Hort in der Nachbargemeinde besuchen. Es besteht die Möglichkeit, einen 1994 stillgelegten Kindergarten wieder herzurichten. In diesem Haus soll Platz für 60 Kinder entstehen.

„Nun kommt es auf viele Helfer und Spender an“, betonte Silvia Dhein und bedankte sich bei Bürgermeister Norbert Hansen und den Gemeindratsmitgliedern für deren Bereitschaft, ihr Sitzungsgeld von der jüngsten Ratssitzung für das Projekt „von KiTa zu KiTa“ zur Verfügung zu stellen.

Wenn entsprechend viele Sachspenden vorhanden sind, soll ein Transport organisiert werden, der die Spenden nach Jeßnitz und Raguhn bringen soll.

Wer Geld spenden will, kann dies auf das Konto des Fördervereins bei der Sparkasse Kettig (BLZ 57050120), Konto-Nummer 114417512) einzahlen. „Wir, und vor allem die Kinder der betroffenen Kindertagesstätten möchten allen möglichen Spendern für ihre Unterstützung im voraus herzlich danken“, betonte Silvia Dhein

– JÜG –