Ausgeglichener Etat sorgte für Zustimmung
Dies schien für alle Kettiger Ratsmitglieder ein Tag mit Symbolcharakter gewesen sein. Die von Bürgermeister Norbert Hansen vorgelegte Haushaltssatzung mit dem Verwaltungs- und Vermögensplan fand allgemeine Zustimmung und konnte somit einmütig verabschiedet werden. Der Haushalt besitzt ein Gesamtvolumen von 2.789 Million Euro, im Verwaltungshaushalt sind 1.481 Euro und im Vermögenshaushalt 1.307 Millionen Euro vorgesehen. An Steuer-Einnahmen sind 1.328 Millionen Euro zu erwarten, hingegen sind insgesamt 889.000 Euro an Umlagen zu zahlen. Um den Haushalt auszugleichen, mussten 187.180 Euro aus der Rücklage entnommen werden, die noch mehr als 250.000 Euro umfasst. Die Gemeinde Kettig hat nicht nur einen ausgeglichenen Etat, sie kann auch stolz darauf sein, seit 1995 keine Schulden mehr zu haben. Im übrigen beträgt der prozentuale Anteil der Gemeinde Kettig am Haushalt der Verbandsgemeinde 4,52 Prozent.
„Im vergangenen Jahr stand der Haushalt unserer Gemeinde im Zeichen großer Investitionen. Zwar ist ein Teil bereits umgesetzt, doch weitere Projekte finden sich im diesjährigen Haushalt wieder. Die bisher größte Investition in einer Größenordnung von rund 970.000 Euro ist das neue Gewerbegebiet, dessen Baumaßnahme demnächst abgeschlossen sein wird“, erläuterte Bürgermeister Norbert Hansen, der darauf hinwies, dass nunmehr die Erschließung des Baugebietes „Im Kleinflur“ über die Bühne gehen kann. Für die vorgesehenen 31 Bauplätze sollen 255.000 Euro ausgegeben werden. Bürgermeister Hansen machte noch einmal deutlich, dass sich die Gemeinde nur dann weiter entwickeln kann, wenn entsprechende Maßnahmen zur Gestaltung einer kinderfreundlichen Gemeinde auf den Weg gebracht werden. „Unser Dorf ist nur dann lebens- und funktionsfähig, wenn sich junge Familien mit ihren Kindern in Kettig wohl fühlen. Deshalb ist für mich klar, dass alle Gelder, die für junge Menschen ausgegeben werden, eine gute Investition in die Zukunft sind“, erklärte der Bürgermeister, der 175.000 Euro für diese Weiterentwicklung im Etat verankert hat. Ein großer Teil davon (71.500 Euro) sind für die Grundschule mit den laufenden Unterhaltungskosten, der vorgesehenen Neugestaltung sowie den notwendigen Neuanschaffungen vorgesehen. Der Anteil der Gemeinde an den Kosten für die Kindertagesstätte „Arche Noah (Träger ist die katholischen Kirchengemeinde) beträgt rund 70.000 Euro. Darüber hinaus beteiligt sich die Gemeinde mit 3.300 Euro an notwendigen Investitionen für das Gebäude. Hansen betonte, dass Gemeinde und Pfarrgemeinde in der gemeinsamen Verantwortung für die Kinder im Ort stehen. Für deren Arbeit dankte Norbert Hansen der Pfarrgemeinde, den Erzieherinnen und Erzieher sowie den Elterngremien ganz besonders. Weitere 10.000 Euro stehen für die Kinder- und Jugendarbeit zur Verfügung. So sind Zuschüsse für die Sportvereine, den Förderverein des Kindergartens, den Jugendtreff, das Kinderprojekt, das gemeinsam mit der Jugendpflege der Verbandsgemeinde realisiert werden soll, für die Verbesserung der Spielplätze sowie für den geplanten Jugendchor vorgesehen, was die Zustimmung aller Ratsfraktionen fand. Außerdem will die Gemeinde eine Skaterbahn als Spielfläche in unmittelbarer Nähe von Spielplatz und Kindergarten anlegen, die dann vielfach nutzbar sein wird. Der vom Gemeinderat beschlossenen Kreativ-Spielplatz soll im kommenden Jahr angelegt werden.
Die Personalkosten sind um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert, die Sachkosten sind unverändert geblieben. Die Überschussrechnung aus Steuern und Umlagen ergibt, dass 440.000 Euro zum Verwaltungshandeln bleiben. Das sind 19.000 Euro weniger als im Vorjahr. „Unabhängig davon können wir aufgrund einer wirtschaftlich ausgerichteten Haushaltsführung und trotz vieler freiwilliger Ausgaben wieder einmal einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen und 26.000 Euro in den Vermögenshaushalt überführen“, erklärte Norbert Hansen. Ottwin Windheuser von der FWG hob besonders die vorgesehene freiwillige Förderung der Ortsvereine hervor, was ihm und seiner Fraktion die Zustimmung nicht besonders schwer machte. Immerhin machen diese Zuwendungen für die Vereine rund 40.000 Euro aus. Windheuser brachte die Forderung auf den Punkt, nun auch die Planungen für eine Mehrzweckhalle voranzutreiben. Diese war im übrigen auch eine Forderung der CDU, die sich zufrieden darüber zeigte, dass entsprechende Planungskosten im Etat ausgewiesen sind.
Für die Bürger und Bürgerinnen der Gemeinde sind sicher die Ansätze für richtungsweisende Investitionen interessant. Für den Neuaufbau der Grillhütte sind 55.000 Euro, für die Skaterbahn 12.500 Euro, für die Erschließung des Baugebietes „Kleinflur 52.500 Euro, für die Umlegung 103.000 Euro notwendig. Der Ausbau des Mittelweges erfordert 16.000 Euro und für den Ausbau der Weißenthurmer Straße muss die Gemeinde 84.000 Euro aufbringen. Es bleibt noch ein Rest für die Erschließung des Gewerbegebietes in Höhe von 50.000 Euro und einige Beträge für die Beleuchtung Grabengässchen Pfütze, für die Erweiterung der Weihnachtsbeleuchtung, für ein Geländer am Weg zum Friedhof sowie für einen Geländeankauf am Kettiger Bachtal aufzuwenden. Es sind aus dem Verkauf von Bauplätzen im Baugebiet Kleinflur 280.000 Euro an Einnahmen zu erwarten.
„Ich bin stolz darauf, dass wir auch 2002 schuldenfrei bleiben“, erklärte Bürgermeister Norbert Hansen, der hervorhob, dass der Entwurf des Haushaltsplanes mit den Fraktionssprechern vorberaten und im Finanzausschuss ausführlich vorgestellt wurden. Dieser festzustellenden Konsens war auch in den zustimmenden Äußerungen der Fraktionssprecher zu erkennen. „Es ist gut zu wissen, dass die Gemeinde Kettig auch künftig schuldenfrei ist und in der Lage ist, die geplanten Investitionen ohne Kreditaufnahme zu finanzieren“, erklärte Peter Moskopp für die CDU, die dem Etat ebenso zustimmte wie die SPD, die FWG und die FDP. „Es wird von uns begrüßt, dass die Gemeinde eine zukunftsorientierte Entwicklung anstrebt, wobei der Einsatz von nicht unerheblichen Beträgen zum Wohl der Kinder, der Jugend und der örtlichen Vereine besonders begrüßenswert ist. Der Etat 2002 ist der Beweis einer modernen und leistungsfähigen Gemeinde“, betonte SPD-Sprecherin Ingrid Linden. Letztlich schloss sich Bernd Kohl für die FDP den Ausführungen der anderen Fraktionen an, der Bürgermeister Hansen noch einmal ausdrücklich für die sparsame Wirtschaftsführung dankte. jüg