Ein Denkmal für den Kettiger Kreisel – Ortsgemeinde Kettig

Ein Denkmal für den Kettiger Kreisel

An drei aufeinanderfolgenden Tagen präsentierte die Kettiger Karnevalsgesellschaft „Gemütlichkeit“ ihre Galasitzung im Saal Rünz.

Nach dem Einzug von Prinz Wolfgang II., seinem Hofstaat und allen Uniformierten sorgten die Rheinischen Musikfreunde mit Schunkelwalzern für gute Stimmung.

Die Bühne gehörte anschließend den Tanzgruppen der „Blauen Fünkchen“ und den „Roten Amazonen“. Traditionsgemäß besuchte auch der Weißenthurmer Prinz am Freitag die Sitzung, wobei sich der erst vor wenigen Tagen proklamierte Prinz Gerd I. über einen fulminanten Empfang freuen konnte. „Ladies first“, hieß es bei den Büttenvorträgen. Zunächst erteilte Heidi Schenk mit ihrem Vortrag „Hofstaat XXL“ den drei Kurfürsten mehr oder weniger gut gemeinte Anregungen für die künftige Zusammensetzung des Hofstaates.

Auch wenn Sandra Israel (Schriftführerin der KG und Exprinzessin) wenige gute Worte für die Männerwelt übrig hatte, so erhielt sie dennoch den ungeteilten Applaus der Jecken. Als Entschädigung für die arg gebeutelten Männer gab es einen optischen Leckerbissen: Christiane Geißler wirbelte als Mariechen über die Bühne. Einblicke in die Privatsphäre von Prinz Wolfgang II. erteilte dessen Lebensgefährtin Ruth Schüller. Gesangliche Unterstützung erhielt sie bei ihrem gelungen Vortrag von Ottwin Windheuser und Herbert Görges, die ihre alten Prinzen-Uniformen aus dem Kleiderschrank geholt hatten.

Ein heiteres Rede-Duell lieferten sich anschließend Gerd Klöckner und Stefan Schmorleitz, alias „Steck und Jeck“. Hier erfuhr man so manchen neuen „Kärlicher-Witz“. Ebenso sehenswert wie akrobatisch war wieder die Tanzdarbietung der Gruppe „Switch“. Nicht nur über die Vereinstouren konnte der Kegelclub „De Casanovas“ einiges berichten: Sie erwischten einen Gemeindearbeiter, der mit einem Besen eine Schnecke erschlagen hatte, weil diese ihn ständig verfolgt hatte.

Die „Botzeträger“ sorgten mit ihren „kölschen Liedern“ für Stimmung pur. Die Gruppe kehrte sozusagen zu ihrem Ursprung zurück, denn ihren ersten Auftritt hatten sie im Rahmen einer Kettiger Karnevalssitzung. Nach dem Funkentanz der Blauen Funken und der Amazonen klagte der „arme Deuwel“ sein Leid. Seiner Tochter wollte er in jungen Jahren nur Milchpulver geben: „Dann braucht man nämlich die Windel nur auszuschütteln“, so Präsident Werner Sorger, der hinter der witzigen Verkleidung steckte.

Highlight des Abends war wieder der Auftritt der Crown Corx, der vom Kegelclub „Kabänese“ unterstützt wurde. Im Rahmen einer musikalischen Gemeinderatsversammlung wurde der Kettiger Kommunalpolitik der karnevalistische Spiegel vorgehalten. Themen waren das „Wirtschaftssterben“ sowie die Weihnachtsbeleuchtung im Ort. Zu letzterem machten die Jecken mit Transparenten wie „Dunkelheit bedroht Kettig“ und „Unser Dorf soll heller werden“ ihre Meinung deutlich. Selbst Norbert Hansen lachte kräftig mit und präsentierte zum Abschluss des Vortrags sein Haupt als Denkmal für die Mitte des neuen Kettiger Kreisels im Gewerbegebiet. Sitzungs- und Karnevalspräsident Werner Sorger, der die Kettiger Narren in gewohnt unterhaltsamer Art und Weise durchs Programm führte, machte die Anwesenden vor dem großen Finale noch auf die weiteren Jubiläums-Feierlichkeiten der Karnevalsgesellschaft aufmerksam: Am 7. und 8. Juni 2002 tritt in der Sporthalle der Anne-Frank-Schule nicht nur die Abba-Revival-Band auf: Dort werden auch die Highlights aus den Sitzungen der letzten Jahren präsentiert. -gh-