„In knapp drei Wochen geht das Kirchenjahr zu Ende, das wir hier in der Kirchengemeinde St. Bartholomäus zum Jubiläumsjahr ernannt haben“, mit diesen Worten begrüßte Pastor Johannes Steffens die Gäste in der Pfarrkirche. Er erinnerte an die 800-Jahrfeier der Kirchengemeinde und nannte das abschließende Kirchenkonzert mit der Messe in Es-Dur von Franz Schubert als krönenden Abschluss, womit er zweifelsfrei Recht behalten sollte. Denn das, was den Zuhörern im Anschluss an die einleitenden Worte präsentiert wurde, war Musikgenuss vom Feinsten. Franz Schubert schuf das Meisterwerk kurz vor seinem Tode. Er selbst erlebte die Aufführung nicht mehr. Die Messe wurde erst ein Jahr nach seinem Tod der Öffentlichkeit vorgestellt. Ausführende des Konzertes in Kettig waren nicht nur der dortige Kirchenchor Cäcilia: Drei weitere Chöre, die für ihre erstklassigen Darbietungen bekannt sind, waren ebenfalls beteiligt. Im Einzelnen waren dies der MGV 1869 Cäcilia Kettig, der Bassenheimer Kirchenchor St. Martin und der MGV 1899 Miesenheim. Die Chöre wurden von der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg begleitet. Doch damit nicht genug: Ergänzend hierzu waren noch fünf Solisten an der Aufführung beteiligt. Hierbei handelte es sich um die in unserer Region bekannte Sopranistin Daniela Dott, die erst 21-Jährige aber sehr talentierte Mezzosopranistin Marie-Sophie Caspar, den 38-jährigen Tenor Bela Mavrák (Wien), den 34-jährigen Tenor Raphael Pauß (Köln) und den Bassisten Bernd Neubaur (Innsbruck). Die Gesamtleitung des imposanten Kirchenkonzertes hatte der aus Andernach stammende Chorleiter Tristan Kusber übernommen, der zur Zeit Chöre aller Gattungen im Bistum Trier und im Sängerbund Rheinland-Pfalz leitet und hierdurch auch beim Kirchenkonzert in Kettig für ein harmonisches Miteinander der beteiligten Chöre sorgte. Zu Recht honorierte das begeisterte Publikum die Leistungen der Musikerinnen und Musiker mit lang anhaltendem Applaus. Die Schubertmesse war ein musikalischer Leckerbissen, den man (wie das Jubiläum der Kirchengemeinde) in einer solch beeindruckenden Aufführung nicht alle Tage präsentiert bekommt. – GH –