Erstmals wird die Pfarrei Kettig im Jahre 1204 urkundlich erwähnt. Ein entsprechendes Dokument befindet sich im Koblenzer Landeshaupt-Archiv, in dem es unter anderem heißt: „Die Pfarrei muß noch älter sein, worauf der aus altem Reichsbesitz in die Hand des Pfalzgrafen gekommene Kirchenschatz hinweist. Dieser ging später an die Herren von Isenburg und nach Aussterben der Isenburg-Grenzauer (1664) an den kurtrierischen Kanzler A. v. Sohlern und seine Nachkommen über“. Weiterhin wird später ein Marienaltar in der Pfarrkirche zu Ketge 1350 genannt. „Der vorhandene Bau ist aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, auf welche Zeit das Wappen des Erzbischofs Johann II von Baden weist. Für das Jahr 1723 sind Arbeiten am Kirchturm überliefert, die wohl die barocke Turmhaube betreffen. Anscheinend um dieselbe Zeit wurde das Hauptschiff mit einer neuen Decke versehen. Eine Verlängerung nach Westen um 5,50 Meter erfolgte im Jahre 1899“. Solche und weitere wichtige Zahlen und Angaben haben die Mitglieder des Festausschusses aus den Archiven zusammen gestellt und geben ein paar Details bekannt, die sicher für das eine oder andere Gemeindemitglied von Bedeutung sind. Die Pfarrkirche steht seit 1988 unter Denkmalschutz und gilt nach den Bestimmungen der Haager Konvention aus dem Jahre 1954 als religiöses Denkmal, das für das kulturelle Erbe aller Völker von großer Bedeutung ist. Die Pfarrgemeinden Kettig und Weißenthurm sind nicht erst seit der Errichtung von Seelsorgeeinheiten im August 2000 miteinander verbunden. Am 20. Juni 1872 wurde die bisherige Filialgemeinde Weißenthurm auf Verordnung von Bischof Matthias Eberhard eine selbständige Pfarrei, da die Bevölkerungszahl dort stark angestiegen war.
Schutzpatron in Kettig ist der heilige Bartholomäus. Der linke Seitenaltar ist ihm geweiht. Eine Reliquie des Heiligen ist eingefasst in einer Montranz, welche an Kirmes gezeigt wird. Den Patronatstag feiern die Kettiger am 24. August. Am Wochenende davor oder danach ist in Kettig die von vielen Menschen besuchte Kirmes. Der Ort Kettig (Ketechi) wird übrigens in einer Schenkungsurkunde der Gemahlin Herzog Gislberts, Gothilda, an das Kloster Echternach aus den Jahren 915 bis 928 erstmals genannt; er ist also ein paar Jahrhunderte älter als die Pfarrgemeinde. An drei Tagen, vom 7. bis zum 9. Mai, wird die Gemeinde ihr 800-jähriges Jubiläum feiern, bei dem einige interessante Veranstaltungen vorgesehen sind. Dabei erinnert die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates und Mitglied des Festausschusses, Brigitte Nickenich, daran, dass viele Menschen an der Planung und Gestaltung dieses Jubiläumswochenendes beteiligt sind, denen sie ausdrücklich für ihre Bemühungen dankte. Am Freitag beginnt der Festkommers in der Sporthalle der Anne-Frank-Schule um 20 Uhr. Dabei werden der Kinder- und der Kirchenchor, die Gruppe „Crowncorx“, der MGV, der kfd-Chor sowie die Rheinischen Musikfreunde das Programm gestalten. Natürlich wird es auch eine Festansprache sowie diverse Grußworte an diesem Abend geben.
Buntes Programm Am Samstag ab 13 Uhr ist ein Tag der Begegnung mit einem bunten Programm für alle Generationen vorgesehen, die ebenfalls in die Sporthalle eingeladen sind. Dabei gibt es musikalische Beiträge der Grundschule Kettig, der Weißenthurmer Hauptschule und der Realschule Mülheim-Kärlich. Für Angebote zu Spiel und Sport sorgt die Anne-Frank-Schule und die Mal- und Bastelangebote Kita-Erzieherinnen sind sicher besonders attraktiv.
Schließlich besucht Bischof Dr. Reinhard Marx die katholischen Christen in Kettig und hält am Sonntag, 9. Mai, das festliche Hochamt. Anschließend wird es einen Festzug durch den Ort geben und die Einwohner können sich an und in der Sporthalle zu einem gemütlichen Beisammensein zusammen finden. Dort werden die Musiker der Rheinischen Musikfreunde die musikalische Untermalung des Mittagessens übernehmen und für die Unterhaltung der Kinder wird Pater Brunos Spielmobil sorgen.
– JÜG –