Die Insider bei der Kettiger Karnevalsgesellschaft „Gemütlichkeit“ wussten es wohl schon länger. Doch für die Außenstehenden kam die Meldung doch ein wenig überraschend. Nach 13 Jahren stellte sich Werner Sorger, seines Zeichens Präsident der KG, nicht mehr zur Wahl für dieses hohe Amt, das er nach Meinung aller Karnevalisten mit Bravour während all der arbeitsreichen- aber dennoch immer auch fröhlichen Karnevalssessionen ausgeübt hat.
Seit 1974 ist Werner Sorger Mitglied der KG „Gemütlichkeit“ Kettig. Immer war er als Karnevalist bei den Veilchendienstagsumzügen mit dabei, wobei er sich ebenfalls beim Wagenbau engagierte. Während der Session 1988/89 war er der Prinz aller Närrinnen und Narren in seinem Heimatort. „Offenkundig war ich ein guter Prinz, denn als meine Amtszeit abgelaufen war, wählte man mich zum Präsidenten der KG“, berichtete Werner Sorger augenzwinkernd, der seit 1973 politische Arbeit für die CDU in verschiedenen Ämtern leistet.
„Die Zeit als Präsident hat mir sehr viel Spaß gemacht, obwohl auch sehr viel Arbeit damit verbunden war, um den Menschen mit unseren Veranstaltungen Freude zu bereiten“, berichtete Sorger, der immerhin einer Gesellschaft von rund 500 Mitgliedern vorstand. „Vor allem der Zulauf von Kindern hat uns gefreut, bewies er doch, dass wir ein attraktiver Verein im Ortsgeschehen sind, der ein interessantes Freizeitangebot unterbreitet. Allerdings wurde es im Verlauf der Zeit immer schwieriger, für die Kinder geeignete Jugendleiter zu finden, die sich intensiv um die Kinder kümmern“, betonte Sorger, der beim Abschied von weiteren Sorgen berichtete: „Gerade bei der Vorbereitungen zum 100-jährigen Jubiläum unserer Gesellschaft ist mir aufgefallen, dass es zwar viele Leute gab, die mitreden wollten, doch als es dann um die praktische Umsetzung der Ideen ging, da waren einige plötzlich nicht mehr zu sehen und die ganze Mühe blieb an einigen wenigen hängen“, ärgerte sich Werner Sorger über die leider häufiger erlebte Situation. Allzuoft musste er feststellen, dass die notwendigen Anstrengungen auf nur wenige Schultern verteilt war, „und dies ist auf die Dauer doch sehr frustrierend“, meinte der bisherige Präsident, der in all den Jahren so manche turbulente Sitzung sicher zu einem guten Ende führte. Werner Sorger wünscht seinem Nachfolger Bernd Korb viel Glück und ein gutes Händchen bei der Führung der Karnevalsgesellschaft, die sicher in der näheren Umgebung als eine der phantasievollsten im Umkreis gilt. „Ich hoffe, dass er immer ausreichend Mitstreiter zur Verfügung hat, die das heimische Brauchtum in publikumswirksamer Form präsentieren können“, betonte der Ex-Präsident, der sich keinesfalls vollständig aus dem Karnevalsgeschehen ausklinken will. „Gerne bin ich bereit, meinen Nachfolger zu unterstützen und zum Beispiel den Elferrat und die anderen Verantwortlichen bei der Gestaltung der Sitzungen zu unterstützen“, erklärte er, der allerdings auch ohne seine KG genug zu tun hat. Einmal abgesehen davon, dass der 47-jährige Verwaltungsbeamte verheiratet ist und gemeinsam mit Ehefrau Liane Sorger zwei Kinder hat, so nimmt er doch einige weitere neben- bzw. ehrenamtliche Funktionen wahr. – JÜG –