Als eine von wenigen Kommunen im Land kann sich die schuldenfreie Ortsgemeinde noch immer über einen ausgeglichenen Haushalt freuen
Der Haushalt für das Jahr 2002 der Gemeinde Kettig ist ausgeglichen, der Ort ist und bleibt schuldenfrei und es wird weiter kräftig in die Zukunft investiert. Zwar schrumpft die Rücklage, bis Ende des Jahres dürfte sie aber immerhin noch runde 250 000 Euro betragen. Ein Haushalt also, der allen Kettiger Ratsfraktionen bei seiner Verabschiedung nur Freude bereitete.
Eines steht fest: Kettig gehört zu einer vom Aussterben bedrohten Spezies. Denn während das Gros rheinland-pfälzischer Kommunen große Mühe zu haben scheint, noch ausgeglichene Haushaltspläne präsentieren zu können und die Schuldenberge von vielen Städten und Gemeinden in schwindelerregende Höhen wachsen, konnten sich die Kettiger Ratsmitglieder während ihrer jüngsten Sitzung getrost in ihren Sesseln zurücklehnen.
Weshalb? Bürgermeister Norbert Hansen legte den Dorfparlamentariern nicht nur einen ausgeglichenen, sondern auch einen rundherum soliden und sparsamen Haushalt vor, der der Gemeinde dennoch den nötigen Spielraum für wichtige Investitionen lässt. Obwohl die Überschussrechnung aus Steuern und Umlagen ein Minus von 19 000 Euro gegenüber dem Vorjahr ergeben habe, so erklärte Hansen, könnten trotzdem noch 26 000 Euro aus dem Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt überführt werden.
Im Vermögenshaushalt selbst, so Hansen, spiegele sich unter anderem der Schwerpunkt Kinder-und Jugendarbeit in der Gemeinde Kettig wider.
So wolle der Ort in diesem Jahr unter anderem für rund 20 000 Euro eine Skateranlage errichten lassen. Wichtige Investitionen in die Zukunft seien darüber hinaus die Erschließungskosten für das Baugebiet Kleinflur und die Restkos~ten zur Erschließung des Gewerbegebietes. „Dieses Geld ist nicht weg“, betonte Hansen, „sondern soll durch diese Maßnahmen irgendwann wieder zurück in den Gemeindesäckel fließen“.
Gleiches betonte auch CDU-Sprecher Peter Mos~kopp, der jedoch darauf verwies, dass die Rücklage der Gemeinde in den vergangenen Jahren arg geschrumpft sei. Die Entnahmen seien jedoch notwendig und würden auch von seiner Fraktion getragen, so Moskopp. Besonders habe es die Christdemokraten jedoch gefreut, dass der von der CDU gestellte Antrag zur Einstellung von Planungskosten für eine Mehrzweckhalle in den Haushalt eingeflossen sei.
Das hob auch Ottwin Windheuser (FWG) hervor, forderte jedoch zugleich, dass nun mit dem Projekt auch endlich „Ernst gemacht wird“. Zuvor hatte Ingred Linden Bürgermeister Hansen im Namen der Sozialdemokraten für seine „sparsame Haushaltsführung“ gedankt. Und auch der Haushaltsplan 2002 zeuge von einer modernen, leistungsfähigen und attraktiven Gemeinde.
Als letzter Redner verzichtete Bernd Kohl (FDP) darauf, „zu wiederholen, was ohnehin schon alles gesagt ist“. Das Votum für den Haushalt erfolgte erwartungsgemäß einstimmig.
Annette G. Herrmann