Der Ort nimmt eine positive Entwicklung – Gemeinde Kettig

Der Ort nimmt eine positive Entwicklung

Das Arbeitsamt ist das erste Gebäude, das im geplanten Kettiger Gewerbegebiet bereits entstanden ist.

Wie in jedem Jahr, so war auch diesmal die Vorlage des Haushaltsplans 2001 das herausragende Ereignis der jüngsten Gemeinderatssitzung in Kettig. In seiner traditionellen Etatrede verwies Bürgermeister Norbert Hansen auf die außerordentlich positive Entwicklung des Ortes, wobei sogar verschiedene Einrichtungen wie zum Beispiel die im Bau befindliche Wohn- und Förderstätte für Behinderte von der Verbandsgemeindeverwaltung in ihrer Antragsbegründung aufgeführt wurden, um den Status eines Mittelzentrums zu erhalten. Mit der Investition in die Zukunft der Gemeinde durch die Erschließung des Gewerbegebietes wird das ehrgeizige Ziel verfolgt, wohnortnahe Arbeitsplätze zu schaffen und die Finanzkraft langfristig und nachhaltig zu sichern. 1994 wurde, nach vielen Vorgesprächen mit der Verbandsgemeinde, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Planungsgemeinschaft Mittelrhein, die Aufstellung eines Bebauungsplanes für ein Gewerbegebiet in Kettig auf den Weg gebracht. Der Bebauungsplan wurde im vergangenen Jahr rechtskräftig. Bürgermeister Norbert Hansen gab während der Ratssitzung bei der Vorlage des Etats zu erkennen, dass vor allem der Investitionswunsch der Firma Bier-Schneider maßgeblichen Anteil daran hat, dass in diesem Jahr die Umsetzungsphase beginnen kann. Die Baumaßnahmen zur Erschließung des Gewerbegebietes, das kurz hinter der Verbandsgemeindeverwaltung beginnt, können in Kürze beginnen. Die Ausschreibung zur Vergabe sind ebenfalls vorbereitet. Die notwendigen Baumaßnahmen finden ihren Niederschlag im Haushalt mit einer geschätzten Bausumme von 1,865 Millionen Mark. „Das ist die größte Investition von Kettig aller Zeiten“, betonte der Bürgermeister. Das Gesamtvolumen des Haushaltes 2001 beträgt in Einnahmen und Ausgaben 7,601 Millionen Mark, wobei 3,003 Millionen auf den Verwaltungs- und 4,598 Millionen auf den Vermögenshaushalt entfallen. Dies sind 3,021 Millionen mehr als im vergangenen Jahr, wobei insbesondere die Investitionen für die Erschließung der Bebauungsgebiete Niederflur I und „Kleinflur“, der Ausbau der Weißenthurmer Straße (ehemalige K 87) und eben die Erschließung des Gewerbegebietes besonders zu Buche schlagen. Für diese Maßnahmen, einschließlich der Installierung der Straßenbeleuchtung „Grabengässchen“ mussten 759.360 Mark aus der Rücklage entnommen werden. Die Gemeinde Kettig bleibt auch im nächsten Haushaltsjahr schuldenfrei! Trotz der Rücklagenentnahmen verbleiben sogar bis zu 700.000 Mark in der Rücklage, was sicher ein weiterer Grundstock für weitere Vorhaben ist. Für die Gemeinde ist sicher auch die Erschließung des Baugebietes „Kleinflur“ wichtig. „Ich bin guter Dinge, dass wir noch in diesem Jahr damit beginnen können. Etwa dreißig Grundstücke werden dort erschlossen und damit dürfte hoffentlich der Wunsch vieler junger Bürgerinnen und Bürger nach den eigenen vier Wänden in Erfüllung gehen“, erläuterte Hansen während der Ratssitzung. Kritik äußerte das Gemeindeoberhaupt am Verhalten einiger Grundstückseigentümer, die die Preise für Bauland in schwindelnde Höhe treiben und einen Grunderwerb fast unmöglich machen.

Der Ausbau der Weißenthurmer Straße, die nunmehr zur Gemeindestraße abgestuft wurde, soll noch in diesem Jahr realisiert werden. Allerdings wird dies erst nach einer genauen Vermessung sowie nach einer Zusage des Landes über einen Zuschuss geschehen können. Der Beginn der Maßnahme wird in Absprache mit der Stadt Weißenthurm geschehen. Neben diesen Schwerpunkten sind noch einige weitere kleinere Maßnahmen eingeplant. „Wir haben diesen Etat intensiv mit den Beigeordneten sowie den Fraktionssprechern vorbereitet und doch bleibt ein gewisses Unbehagen. Wir nehmen zwar 168.000 Mark mehr ein, von diesen bleiben jedoch nur 8.000 Mark in Kettig. Der Rest geht an den Landkreis und die Verbandsgemeinde. Insgesamt haben wir 907.000 als Kreisumlage und 832.000 Mark als Verbandsgemeindeumlage abzuführen“, erläuterte Bürgermeister Norbert Hansen, der auch auf die Vereinsförderung und die Heimatpflege eingeht. Ob dies nun der MGV, die Rheinischen Musikfreunde, die Schützen, die Karnevals- und die Kirmesgesellschaft ist, ob es nun die Fördervereine der Schulen, der Aktionskreis „3. Welt“, die Feuerwehr, der Schachclub Kettig oder die Anglerfreunde „Lustige Forelle“ ist, sie erhalten auch in 2001 wieder einen Zuwendungsbetrag, den sie gerne in Anspruch nehmen. Der Jugendtreff wird ebenso gefördert wie die Senioren. Auch die Kindergärten, die Schule und der Sport erhalten ihre jeweils festgelegten Zuschüsse. Die Gemeinde ist schuldenfrei, sie besitzt sogar einen Überschuss von 103.000 Mark , dies bedeutet eine Vermögen pro Kopf von 944,50 Mark. Bürgermeister Norbert Hansen (und sicher auch alle Ratsmitglieder) sind besonders stolz darauf, dass man durchaus von einer positiven Entwicklung des Ortes sprechen kann. „Noch vor einigen Jahren sind wir davon ausgegangen, dass wir uns für die Entwicklung des Gewerbegebietes verschulden müssen. Dieser Etat zeigt uns allerdings, dass wir dies nicht nötig haben“, meinte Hansen und bat alle im Rat vertretenen Fraktion, dem Haushalt 2001 zuzustimmen. Wenn auch Peter Moskopp als CDU-Fraktionssprecher und Ottwin Windheuser als FWG-Repräsentant den einen oder anderen Kritikpunkt anbrachten, so hatte dennoch der Appell des Bürgermeisters Erfolg und nicht nur die SPD und F.D.P. stimmten dem Haushaltsplan zu. Auch die Vertreter der CDU und FWG signalisierten Zustimmung und stimmten der Haushaltssatzung zu.