Bis auf Kettig sind mittlerweile alle Gemeinden in Verbandsgemeinde Weißenthurm mit (mindestens) einen Lebensmittelmarkt ausgestattet.
Doch das soll sich jetzt ändern: Gut 15 Jahre nach der Schließung des letzten Lebensmittelgeschäfts im Ortskern soll in Kettig endlich wieder die Nahversorgung sichergestellt werden. In seiner Sitzung am Mittwoch will der Ortsgemeinderat endlich Nägel mit Köpfen machen und einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für den künftigen Standort am Mittelweg (K 87) beschließen.
Wie Ortsbürgermeister Peter Moskopp im Gespräch mit unserer Zeitung mitteilte, handelt es sich bei dem Investor um die Deutsche Immobilien Gruppe mit Sitz in Düren, mit der seit 2014 stillschweigend an den Plänen für die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes gearbeitet wurde. Nachdem die Investorengruppe sich die Grundstücke bereits notariell gesichert hat, steht nun auch fest, wer Mieter der neuen Immobilie werden soll. Penny, ein Unternehmen der Rewe-Gruppe, hat nach Unterlagen der Deutschen Immobilien Gruppe, großes Interesse, die Räumlichkeiten mit einer Verkaufsfläche von knapp 800 Quadratmetern zu beziehen. Darüber hinaus ist noch ein 135 Quadratmeter großes Café beziehungsweise eine Bäckerei mit Gastraum geplant. Auf dem gut 5600 Quadratmeter großen Grundstück sollen den Marktbesuchern 75 Stellplätze zu Verfügung stehen.
Nachdem 2012 die geplante Ansiedlung eines Netto-Marktes am Mittelweg gescheitert ist, ist Ortschef Moskopp nun umso glücklicher, dass es nun nach einem Ende und einer guten Lösung in der Sache aussieht. „Dass in unserem wachsenden Ort mit 3400 Einwohnern endlich auch die Grundversorgung geschaffen wird, ist sehr wichtig“, sagt Peter Moskopp, der sich auch darüber freut, dass durch die Ansiedlung 15 bis 18 neue Teilzeitarbeitsplätze entstehen sollen. Die Lage am Mittelweg wurde vom Ortschef bereits vor fünf Jahren als ideal angesehen, da die Realisierung eines Marktes innerorts nicht möglich wäre und die Ortsmitte so keine zusätzliche Verkehrsbelastung erfährt. Ebenfalls positiv für die Gemeinde: Die Investorengruppe hat schriftlich zugesagt, alle Kosten für das Bebauungsplanverfahren zu übernehmen.
Wenn sich die Mitglieder des Gemeinderats am Mittwochabend (19.30 Uhr im Saal des Bürgerhauses) für die Aufstellung des Bebauungsplans aussprechen, kann anschließend mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Planaufstellungsverfahren begonnen werden. Die Mitglieder des Planungsausschusses haben sich laut Moskopp jedenfalls bereits einstimmig dafür ausgesprochen. „Die Verbandsgemeinde hat bereits im Dezember Kenntnis über das Vorhaben erlangt. Bürgermeister Hollmann hat sich extra Zeit genommen, um mit der Landesplanung und -entwicklung darüber zu sprechen und zu verhandelt“, betont Moskopp, der hofft, dass absehbare Planaufstellungsverfahren zügig verlaufen wird. Dann könnte nämlich bereits im Oktober mit dem Bau begonnen werden.
Von unserem Redakteur Damian Morcinek
Quelle: Rheinzeitung.de (07.02.2017)