Die Rheinischen Musikfreunde Kettig hatten zu ihrem 21. Frühjahrskonzert eingeladen und boten in der fast ausverkauften Sporthalle der Anne-Frank-Schule wieder einmal einen breiten Querschnitt durch die Welt der Blasmusik. Nach dem Eröffnungsmarsch entführten die Musiker mit der Ouvertüre „Sommergeschichten“ die Zuhörer in die beliebteste Jahreszeit und führten dieses sehr anspruchsvolle Musikstück mit hoher Präzision auf. Dass auch die Musikjugend über ein hohes Ausbildungsniveau verfügt, bewiesen Andre Alsbach, Katharina Kohl, Kristina Zilgen, Martin und Markus Müller mit dem Stück „Five Continents“, in welchem diese Musiker ganz alleine – ohne die Unterstützung des übrigen Klangkörpers – die Zuschauer auf eine musikalische Reise durch alle Kontinente mitnahmen. Der verdiente Applaus für diese Leistung war ihnen gewiss. Ebenso wussten mit den Polkas „Beruska“ und „Böhmischer Traum“ wie auch mit dem Potpourri „The Masters take Hollywood“ – hierbei handelt es sich um eine Adaption von bekannten Melodien klassischer Komponisten wie Mozart, Beethoven und Vivaldi, die alle in Hollywood-Filmen zu hören waren – die Musiker um ihren wie immer engagierten Dirigenten Jean-Marc Adams zu gefallen. Der auch diesmal in seiner besonderen Art durch das Programm führende Vorsitzende Dirk Geisen hatte aber an diesem Abend neben der Moderation noch eine erfreuliche Aufgabe zu erledigen. Für vierzig Jahre aktive Musik bei den Rheinischen Musikfreunden Kettig wurde Hermann Schulz zum Ehrenmitglied ernannt. Auch Josef Schlicht, der Vorsitzende des Kreismusikverbandes Mayen-Koblenz ließ es sich nicht nehmen, diesen verdienten Musikern besonders zu gratulieren und verlieh Hermann Schulz die goldene Ehrennadel des Landesverbandes der Blasmusiker. War der erste Teil des über zwei Stunden dauernden Konzertes mehr der klassischen Musik gewidmet, so wurden im zweiten Teil die modernen Rhythmen in den Vordergrund gestellt. Mit der zeitlosen Hymne „Music“ des britischen Sängers und Songwriters John Miles gaben die Rheinischen Musikfreunde ihr musikalisches Credo zu Gehör. Mit den „Kumbayah Variationen“ wurde eindrucksvoll bewiesen, dass sich ein einfaches Lied, in unterschiedlichen Musikstilen dargeboten, jedes Mal einen ganz anderen Charakter erhält. Das Publikum musste bei den einzelnen Stilrichtungen – Walzer, Beat, Tarantella, Csardas und Glenn-Miller-Sound – schon genau hinhören, um die eingangs gespielte Melodie wiederzuerkennen. Aber neben aller Musik sind auch Show-Elemente den Musikfreunden nicht fern, wie sie bei der Aufführung des Titelsongs aus dem Film „König der Löwen“ zeigten. Mit einem Medley von den bekanntesten Hits von Frank Sinatra und dem Erzherzog-Albrecht-Marsch wollten sich die Musiker von ihrem Publikum verabschieden, durften die Bühne aber erst nach mehreren Zugaben verlassen, die mit lang anhaltendem Applaus die Leistungen der Kettiger Musiker honorierten.