So genau wusste die 11-köpfige Gruppe der Naturfreunde des Amtes Bergpflege auch nicht, wann der Schiffsführer des Binnenschiffs „Bayerischer Wald“ in Weißenthurm auftauchen würde, um sie aufzunehmen. So waren sie schon frühzeitig ans Rheinufer gekommen, um das Schiff nur ja nicht zu verpassen. „Wir wollten auf den Spuren des von Erik Reger verfassten Romans „Schiffer im Strom“ wandeln. Die Erzählung spielt im wesentlichen in Weißenthurm und in Duisburg. Auf Vermittlung des Koblenzer Hafendirektors Werner Westinger, der in Weißenthurm wohnt, konnten wir für unsere vorgesehene Fahrt tatsächlich ein Schiff bekommen, dass uns nach Duisburg bringen sollte“, erläuterte Elmar Hillesheim, der Organisator dieser ungewöhnlichen „Litera-Tour“. Doch das Vorhaben gestaltete sich recht abenteuerlich. Nachdem das Unternehmen, das ursprünglich am Wochenende des Rheinuferfestes bei Stromkilometer 607 starten sollte, eine Woche vorverlegt wurde, musste die Gruppe gegenüber der Gaststätte „zum Anker“ über einen schmalen Steg das Schiff erreichen. „Wir waren insgesamt 9 1/2 Stunden mit dem Schiff auf dem Rhein unterwegs. In Duisburg wurden wir dann von einer Gruppe der Naturfreunde aus Moers und Duisburg Meiderich am Mühlendamm mit der Naturfreundefahne empfangen“, erzählte Elmar Hillesheim. Im Naturfreundehaus Moers nahmen die Reisenden aus dem Rheinland Quartier, wo sie zu einem abendlichen Gespräch unter Freunden auch den Binnenschifffahrts-Experten Joachim Zöllner aus Duisburg begrüßen konnten. Zöllner ist in einer Schifferfamilie aufgewachsen und pflegt seit langem Kontakte nach Kettig und Urmitz.
Am nächsten Tag übernahmen die Naturfreunde Ingrid und Rainer Kuhlen aus Moers die Lesung von Passagen aus dem Buch von Erik Reger vor Ort in Duisburg. Die Gruppe aus der Verbandsgemeinde Weißenthurm besuchte in Homberg das Schifferheim, das Schulschiff „Rhein“ und ging über die Brücke der Ruhrmündung nach Ruhrort. An den Kontoren der Reederei vorbei ging es über die Dammstraße zur Schifferbörse und anschließend wurde der Radschlepp-Dampfer „Oskar Huber“ besichtigt.
„Zum Abschluss unserer erlebnisreichen Fahrt fuhren wir zum Schwanentor, um mit der „Stadt Duisburg“ zu einer Hafenrundfahrt durch den größten Binnenhafen Europas aufzubrechen. Beeindruckt von der Größe des Hafens und der Industrielandschaft rings um Duisburg, traten wir die Heimreise nach Weißenthurm per Bahn an“, erzählte Elmar Hillesheim.
JÜG