Für die Verlängerung der neuen Anlage auf 50 Meter musste aufgrund der beengten Platzverhältnisse sogar ein Teil des Berges abgetragen werden.
Rund 10 Jahre sind es her, als bei der Kettiger Schützenbruderschaft die Pläne für den Neubau des Schießstandes entstanden. Die bisher vorhandene Anlage entsprach mit 40 Metern Länge nicht mehr der erforderlichen Norm. Für die Erweiterung auf 50 Meter musste nicht nur ein Teil des angrenzenden Berges abgetragen werden, sondern es waren auch wesentliche bauliche Veränderungen aufgrund des Schallschutzes notwendig. Bei einer ersten Kostenschätzung betrug das Finanzierungsvolumen bereits weit über 200.000 Mark, wobei hier bereits viel Eigenleistung eingerechnet war. Verständlich, dass die Schützenbruderschaft eine solche Summe nicht allein von heute auf morgen aufbringen konnte. So verging einige Zeit bis auch von anderer Seite eine Beteiligung an der Finanzierung beschlossen wurde. Das Warten hatte sich gelohnt: Wie Kassierer Andreas Gies mitteilte, zahlte der Kreis dem Verein einen beachtlichen Zuschuss in Höhe von 135.000 Mark aus dem Landesförderungsprogramm aus. Einen ergänzenden Zuschuss in Höhe von 40.000 Mark gewährte der zuständige Ausschuss und der Gemeinderat von Kettig. Die restliche Summe musste von der Schützenbruderschaft finanziert werden, wobei dank der Eigenleistung eine fünfstellige Summe eingespart werden konnte.
Am vergangenen Samstag war es soweit: Einen Tag vor dem Schützenfest wurde die neue Anlage feierlich eingeweiht. Brudermeister Rudi Lück begrüßte zusammen mit André Hillesheim die anwesenden Gäste: „Jeder, der die alte Anlage kennt, der weiß, was hier in 16 Monaten geleistet wurde“, so Rudi Lück, der zunächst ein herzliches Wort des Dankes an die vielen tatkräftigen Helfer richtete.
Ortsbürgermeister Norbert Hansen ging in seinem Grußwort nach einem kurzen geschichtlichen Abriss auf die Bedeutung der neuen Anlage für den Verein ein: „Wer es gelernt hat, mit ruhiger Hand ins Ziel zu treffen, der wird auch im Leben die notwendige Geduld finden, um Höhen und Tiefen zu meistern. Ich hoffe, dass die vielen jugendlichen Schützen mit dieser neuen Anlage noch besser an den Verein gebunden werden“, so der Ortsbürgermeister.
Bundesmeister Gerd Thielen, der im Namen des Bezirksverbandes einen Wappenteller als Gastgeschenk mitbrachte, zeigte sich zuversichtlich, dass mit der neuen Anlage die Kettiger Schützen auch sportlichen Erfolgen folgen können. Rein theoretisch können in Kettig nun auch internationale Wettbewerbe durchgeführt werden.
Stellvertretend für den „Bauausschuss“ der Schützenbruderschaft erläuterte Anton Hillesheim den Bauhergang. Herzliche Dankesworte richtete er nicht nur an die vielen Spender, die auf einer Tafel verewigt werden, sondern an die tatkräftigen Männer. Stellvertretend für alle hob er Armin Moskopp hervor, der Tag und Nacht bei jedem Wetter beim Bau behilflich war.
Pastor Johannes Steffens, der nach eigenen Angaben das erste Mal eine Schießanlage einsegnete, fand passende und würdige Worte, die auch zum Nachdenken veranlassten: „Eine Einsegnung hat nicht nur etwas mit einem Gegenstand zu tun; sie betrifft vor allem auch die Menschen, die sich darin aufhalten. Dann war es soweit: Nachdem die Gäste in den schallgeschützten Bereich gegangen waren, legten sich drei Schützenbrüder ihre Mickey-Maus-Ohren (Kopfhörer) an und feuerten die ersten Schüsse auf die frisch eingesegnete KK-Anlage ab.