Weitere »Dog- Station« in Kettig
Das kommt doch wohl »ab in die Tüte«
Kettig (cab) Aufgrund von Direktiven der kommunalen Aufsichtsbehörde musste der Kettiger Gemeinderat kürzlich leider die Hundesteuer erhöhen. So beträgt diese jetzt für einen Hund 75 EUR, für zwei Hunde 100 EUR und für jeden weiteren Hund 150 EUR. Für einen »gefährlichen« Hund müssen (im Jahr) jetzt 750 EUR und für jeden weiteren »besonders gefährlichen« gar 1000 EUR bezahlt werden. Dies sind zweifellos keine geringen Beträge. Doch eine Gemeinde muss Abgaben dann erhöhen, wenn absehbar ist, dass die jeweilige Kommune Fehlbeträge im Haushalt ausweisen muss, um möglicherweise auch Zuweisungen zu erhalten.
Manche Hundebesitzer jedoch glauben, sich nunmehr um die »Hinterlassenschaften« ihrer Tiere nicht mehr kümmern zu müssen, das sie ja «dafür« bezahlen müssen. Doch eine solche Auffassung ist natürlich falsch. Jeder Hundebesitzer bzw. -Halter sollte immer eine Vorrichtung bei sich haben, um die immer wieder sichtbaren »Hundehäufchen« beseitigen zu können.
An spielende Kinder und spazieren gehende Erwachsene denken
Eine solche Handlungsweise gebietet auch die Achtung vor anderen Menschen, die plötzlich in eine solch unappetitliche Hinterlassenschaft hineintreten könnten. Der Hundebesitzer sollte auch an spielende Kinder denken, die damit versehentlich mit dem Hundekot in Berührung kommen könnten.
Wie Bürgermeister Peter Moskopp mitteilte, gibt es in Kettig immerhin 220 Hunde, die zum größten Teil sicher auch ausgeführt werden, um ihr verarbeitetes Fressen auf dem bekannten Weg wieder los zu werden. Leider gibt es viele Hundehalter, die ihre Vierbeiner dort ihr »Häufchen« machen lassen, wo sie sich gerade aufhalten. Doch wenn das geschieht, dann sollten diese in jedem Fall eine Plastiktüte bei sich haben, um den Kot der Hund damit aufzuheben, mitzunehmen und diesen, gut verpackt, in die Mülltonne zu werfen.
Es gibt Dog-Stationen in verschiedenen Straßen
Wie Peter Moskopp berichtet, gab es in Kettig bisher in der Brückenstraße, in der Bassenheimer- und in der Ochtendunger Straße Spenderboxen (Dog-Station), die kleine Plastiktüten bereit halten, die unentgeltlich zur Verfügung stehen. Mit diesen kann der Hundkot aufgehoben, verschnürt und mitgenommen werden kann.
Bei diesen drei Standorten sind sogar noch Abfallbehälter hierfür angebracht. Wenn auch solche an den sechs neuen Standorten noch nicht vorhanden sind, so sind doch diese Spenderboxen an Weißenthurmer Straße / Am Schützenplatz; am Mittelweg / am Sportplatz; am Ende der Bassenheimer Straße, an der Schmalackerstraße, an der Ackerstraße und Auf dem Haar unbedingt zu beachten, wobei weitere solcher Plastiktütenspender folgen sollen.
Almut Hahn aus Kettig ist Betreiberin der Hunde-Tagesstätte »dogehter« und ist täglich mit einem Rudel mehrerer Hunde im Ort und vor allem in der Flur unterwegs. Nie käme sie auf die Idee, ihre eigenen bzw. in Pflege gegebenen Tiere ihr »Geschäft« auf einem Weg oder auch in den Feldern der Obstplantagen machen zu lassen. Natürlich hat Frau Hahn immer und zu jeder Zeit die entsprechenden Utensilien dabei, um die »Häufchen« sofort und an Ort und Stelle zu entsorgen. Dabei sind die Plastiksäckchen aus den »Dog-Boxen« eine gute Hilfe. Gut verschnürt legt sie bei einem Spaziergang diese Säckchen schon einmal am Wegesrand nieder, um sie auf dem Rückweg wieder einzusammeln. Besonders stolz ist sie auf ihren eigenen Jagdhund »Joy«, der so erzogen worden ist, dass dieser die zugeknoteten Plastik-Säckchen mit dem Hundekot aufspürt, diese mit den Zähnen am Verschluss packt und sie den -«Frauchen« übergibt.
Joy findet (fast) jedes gefüllte „Tütchen“
Wird einmal ein solches Tütchen« übersehen, so findet Joy dieses bestimmt beim nächsten Spaziergang. »Manchmal bringt er auch die Tütchen fremder Hunde mit und übernimmt so die Erledigung eines Pflichtversäumnis ihrer Besitzer«, berichtete Almut Hahn und betonte ausdrücklich, dass Hilfsbereitschaft und Verantwortung für die eigenen sowie für die in Pflege gegebenen Hunde in ihrer Hunde-Tagesstätte »dogether« absolute Ehrensache ist.
Schließlich erzählte Frau Hahn Bürgermeister Peter Moskopp von ihrem »Traum« der Einrichtung eines umzäumten Geländes von cirka 2000 qm, in dem die Hunde ihrem Bewegungsdrang nachgehen können und ihnen zum Beispiel Gehorsam gegenüber »Herrchen» und »Frauchen« angelernt werden kann.
Für sie ist es auch selbstverständlich, allen Hunden und deren Besitzern partnerschaftlich und respektvoll zu begegnen. So werden von ihr die Hunde konsequent »abgesetzt«, wenn ihr zum Beispiel Spaziergänger oder Sportler oder auch Menschen mit ihren Hunden entgegen kommen.
Es gibt also ganz allgemein noch viel in dieser Hinsicht zu tun. Und dazu wollen Almut Hahn und die Gemeinde Kettig unbedingt beitragen.
Quelle: Mitteilungsblatt Verbandsgemeinde Weißenthurm, Ausgabe 39/13