Nach einer monatelangen, intensiv betriebenen Suche nach einem Investor und den notwendigen verwaltungstechnischen Vorarbeiten war nun die Beratung und Beschlussfassung über die Aufstellung eines Vorhaben bezogenen Bebauungsplanes für das Sondergebiet „Einzelhandel“ am Mittelweg ein Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung in Kettig.
Zuvor hatte der Verbandsgemeinderat bereits mehrheitlich einen entsprechenden Beschluss gefasst. Jetzt beschloss nun auch der Gemeinderat einstimmig die Aufstellung eines entsprechenden Bebaungsplans für die Errichtung eines Einzelhandelsmarktes Kettig/Mittelweg. Lebensmittelmarkt Außerdem wurde die Verwaltung (Verbandsgemeinde) beauftragt, die erste Stufe des Verfahrens nach den entsprechenden Bestimmungen in die Wege zu leiten. Hierzu vermerkte VG-Bürgermeister Georg Hollmann, dass eine umfassende Prüfung des Antrages duch die Kreisverwaltung und die ADD ebenso notwendig ist, wie die spätere Offenlegung und die Einholung von Stellungnahmen diverser Behörden und Instititutionen. Sollten Änderungen vorgeschlagen werden, müssen diese erneut beraten werden.
Außerdem, so erläuterte Hollmann weiter, wird geprüft, inwieweit dieser neue Flächennutzungsplan in die Vorgaben der Planungsplanung hineinpasst. Da jedoch Kettig eindeutig hinsichtlich der Grundversorgung bei cirka 3.400 Einwohner unterversorgt ist, gehen Ortsbürgermeister und Verbandsgemeinde-Bürgermeister von einer zügigen Abwicklung aus, die sich allerdings durchaus bis zum Herbst des nächsten Jahres hinziehen kann. Bürgermeister Peter Moskopp und der Vertreter des Investors (Herr Bartl von der Firma Credo) erläuterten, dass der Investor beabsichtigt, am Mittelweg (hinter der Gärtnerei Hillesheim) einen großflächigen Lebensmittelmarkt zu erstellen.
Die Investitionen werden sich auf cirka 2 Millionen Euro belaufen, wobei mit dem künftigen Geschäftsbetreiber eine Laufzeit von mindestens 15 Jahren vereinbart werden soll. „Ich denke, es ist für unsere Gemeinde von besonderer Wichtigkeit einen solchen Markt zu erhalten“ freute sich OB Peter Moskopp. Natürlich sind wir insbesondere für unsere älteren Mitbürger froh, dass es noch einen Bäckerladen gibt und auch ein Verkaufswagen einmal in der Woche in den Ort kommt, doch ein großer Lebensmittelmarkt mit allen zum täglichen Gebrauch notwendigen Waren ist natürlich ein Segen für Kettig. Außerdem ist mit der Schaffung von rund 40 Arbeitsstellen zu rechnen“, erklärte der Kettiger Bürgermeister.
Gemeinsam mit dem Investor hatte er nach einem geeigneten Gelände gesucht, wobei letztlich ein Areal hinter der Gärtnerei Hillesheim hin zur Bundesstraße als geeignet betrachtet wurde. Mit den Eigentümern dieses etwa 5.500 Quadratmeter großen Geländes wurde bereits gesprochen und Kaufverträge abgeschlossen. In Gemeinden ohne zentralörtliche Funktion mit mehr als 3000 Einwohnern sind ausnahmsweise großflächige Einzelhandelsvorhaben bis zu einer Verkaufsfläche von insgesamt 1600 Quadratmeter möglich, wenn dies zur Sicherung der Grundversorgung der Bevölkerung erforderlich ist.
„Die Voraussetzungen hierfür sind bei uns in jedem Fall vorhanden“, erläuterte Moskopp. Besonders froh ist der Bürgermeister, dass der Investor zugesichert hat, die Planungskosten durch einen städtebaulichen Vertrag zu regeln und rechtlich abzusichern. Bis die ersten Kunden diesen Lebensmittelmarkt, dessen Betreiber noch nicht feststeht, betreten und dort einkaufen können, wird noch viel Wasser den Rhein hinunter fließen, denn eine Eröffnung wird es wohl nicht vor Ende 2013 geben. Die Vertreter der Fraktionen sind übereinstimmend der Meinung, dass mit der Aufstellung eines „Vorhaben bezogenen Bebauungsplanes“ die Möglichkeit (und Notwendigkeit) der Ansiedlung eines großflächigen Lebensmittelmarktes (kein Discounter) gegeben und für alle Bewohner von Kettig von enormer Bedeutung ist.
„Bei einer derzeitigen Einwohnerzahl von etwa 3.400 Bürger und Bürgerinnen ist ein solcher Markt längst überfällig“, erklärte CDU-Sprecher Manfred Schmorleiz. Ingrid Linden von der SPD sprach von einem gut gewählten Standort, mahnte jedoch , die innerörtlichen Geschäfte und den Handel nicht aus den Augen zu verlieren. Schließlich begrüßte auch FWG-Sprecher Hermann-Josef Kornwolf die geplante Ansiedlung am Mittelweg und freute sich über die absehbare Beendigung einer Durststrecke in der Lebensmittel – Nahversorgung der Gemeinde.