Ein Blasorchester mit Charme und musikalischem Können – Ortsgemeinde Kettig

Ein Blasorchester mit Charme und musikalischem Können

Jean-Marc Adams ist seit 1982 Dirigent der Rheinischen Musikfreunde. Foto: JÜG

Fast dreihundert erwartungsfrohe Gäste kamen in die Sporthalle der Anne-Frank-Schule, um sich wieder einmal vom gekonnten und eindrucksvollen Spiel der Rheinischen Musikfreunde überraschen zu lassen. Seit 22 Jahren sitzen nun Fred Moskopp, der auch Ehrenmitglied des Vereins ist und Hans Zimmermann an der Kasse und freuen sich, wenn immer wieder auch „alt-bekannte“ Musikfreunde das beliebte Frühjahrkonzert besuchen. So konnte Vorsitzender Dirk Theisen, der selbst die Tuba bläst, den Verbandsbürgermeister Walter Weinbach, den 1. Beigeordneten Georg Hollmann mit Ehefrau sowie Ortsbürgermeister Norbert Hansen mit seiner Ehefrau herzlich begrüßen. Auch Dr. Alfred Marmann, der Leiter der Wohn- und Förderstätte gehörte zu den Gästen des Abends, die sich im Kreis der Musiker und ihrer Freunde ausgesprochen wohl fühlten. Mit einem Paukenschlag der besonderen Art begann das Konzert. Von Ferdinand Radeck stammt der Marsch „Fredericus Rex“, der von Gustav Lotterer arrangiert wurde. Hier bewiesen die Rheinischen Musikfreunde ihr instrumentales Können und die Kraft ihres Spiels. Es klappte alles vorzüglich, so dass der musikalische Leiter Jean Marc Adams zufrieden den Beifall des Publikums entgegen nehmen durfte. Zweifellos waren alle vorgetragenen Kompositionen und deren Darbietung ein Genuss für die Ohren. Dennoch gab es einige Höhepunkte, die sowohl von der Großartigkeit der musikalischen Schöpfung als auch von der vorzüglichen Darbietung her, besonders herausragten. Zu diesen Highlights gehörten „Die schönsten Melodien von Guiseppe Verdi“, einer Musikfolge, die von Walter Tuschla arrangiert wurde.

Unter den Musikern befanden sich auch Lothar Moskopp und Hermann Schulz, die beiden Ehrenmitglieder des Vereins, die immer noch mit Begeisterung bei den Konzerten mitwirken. Hermann Görges ist ebenfalls Ehrenmitglied und das letzte aktive Gründungsmitglied des Vereins, der im Jahre 1957 aus der Taufe gehoben wurde. Weitere Ehrenmitglieder wie Hermann Moskopp und Rudolf Hermes gehörten zu den Gästen im Saal, die ihren Musikerfreunden droben auf der Bühne die Daumen drückten, dass auch alles klappen möge. Doch sie brauchten sich keine großen Gedanken zu machen. „Schließlich haben wir seit Herbst des vergangenen Jahres einmal und nach der Fastnachtszeit zweimal wöchentlich für das Konzert geübt“, erläuterte Dirk Theisen. „Natürlich können nicht alle aufgeführten Stücke neu sein. Einige hatten wir bereits in unserem Repertoire, doch über die Hälfte des Programms sind Neueinstudierungen“, erklärte der Vorsitzende, der registrieren durfte, dass der Beifall des Publikums nach Beendigung der „Südlichen Impressionen“ von Kurt Sorbon aus ganzem Herzen kam. „Das Franz-Léhar-Wunschkonzert“, mit vielen bekannten Melodien aus seinen Operetten, war so richtig nach dem Geschmack der Zuhörer, die zum Schluss des ersten Teils mit dem Florentiner Marsch von Josef Fucik noch einmal vom Kettiger Orchester in bester Weise musikalisch verwöhnt wurden.

Nach einem anregenden Pausengespräch kehrten die Gäste, unter denen sich auch viele Musikfreunde aus den Orten der Nachbarschaft befanden, auf ihre Plätze zurück – voller Erwartung auf die nachfolgenden Darbietungen. Auch in diesem zweiten Teil bewies das Ensemble seine Vielseitigkeit und sein spielerisches Können. Ob es nun die Annafest-Polka von Siegfried Runkel oder der Konzertmarsch von Alois Aust (Arrangement von Frank Ecker) „Mit voller Kraft“ war, immer kam die ganze Vitalität der Musiker zum Ausdruck. Eher leise beginnend, im weiteren Verlauf jedoch sehr temperamentvoll vorgetragen, gehörte die Polka vom „Gesang der Lerche“ von Miroslav Cisar sicher ebenfalls zu den Highlights des Abends. Dabei erhielten die Flötisten Alexander Schulz, André Alsbach und Christina Zillgen für ihr Solo-Spiel begeisterten Applaus. Mit „Hijo de la Luna“ hatte Jean-Marc Adams ein Stück von José Maria Cano Andrés und dem Arrangement von Manfred Schneider ausgesucht, das eine besonders schöne Komposition ist und so natürlich auch eine dankbare Aufgabe für die Rheinischen Musikfreunde war. Sie bewältigten diese ebenso hervorragend wie die, für die Blasmusik arrangierten, Pop-Melodien der „Hermes House Band“. Nach dem Potpourri „Traumreise Griechenland“, bei dem die Zuhörer zahlreiche bekannte Schlagermelodien heraushören konnten, beendete das Orchester sein Konzert mit dem fröhlichen Lied von Robert Stolz: „Adieu mein kleiner Gardeoffizier“. Doch so schnell ließen sich die Konzertbesucher nicht nach Hause schicken. Jean-Marc Adams und seine prächtigen Musiker und Musikerinnen mussten noch einige Zugaben spielen, ehe sie von den Freunden der Blasmusik mit tosendem Applaus in den Feierabend verabschiedet wurden.

– JÜG –