Der lang ersehnte Umzug wurde Realität – Ortsgemeinde Kettig

Der lang ersehnte Umzug wurde Realität

Ortsgemeinde Kettig hat 24 neue Einwohner

Nicht nur ein großes Transparent mit der Aufschrift „Willkommen“ empfing die ersten 24 Bewohner der neuen Kombinationseinrichtung in Kettig: Der neue Geschäftsführer der Einrichtung, Alfred Marmann, hatte auch Ortsbürgermeister Norber Hansen sowie zahlreiche Pressevertreter eingeladen, um die Bedeutung des Tages zu dokumentieren.

Beginnend von der Planung bis zum ersten Einzug waren rund 10 Jahre vergangen. Nach Fertigstellung aller Arbeiten werdes es rund 12 und 13 Mio. Euro sein, die in Kettig inverstiert wurden. Die Trägergesellschaft setzt sich aus dem Verein zur Betreuung blinder und sehbehinderter Kinder e.V. (Neuwied), dem Verein zur Förderung und Betreuung spastisch gelähmter und körperbehinderter Kinder e.V. (Neuwied/Andernach) sowie dem Heilpädagogisch-Therapeutischen Zentrum gGmbH (Neuwied) zusammen. Die Einrichtung bietet insgesamt 98 mehrfachbehinderten Menschen (speziell auch Blinde und Sehbehinderte) Platz. Ein Teil der Bewohnerinnen und Bewohner wird die interne Behindertenwerkstatt besuchen. Allein 42 spezielle Arbeitsplätze stehen insbesondere blinden und sehbinderten Menschen zur Verfügung, die zudem weitere (geistige oder körperliche) Behinderungen haben. Für Schwerstbehinderte werden 56 Tagesförderungsstättenplätze angeboten.

Nicht nur architektonisch ansprechend, sonder vor allem auch zweckmäßig präsentiert sich die neue Einrichtung dem Besucher. Bereits der Außenbereich erscheint sehr durchdacht. Um die jeweiligen Gebäude zu unterscheiden, wurden im Boden bestimmte Profile angebracht. Auch Klangkörper an den Eingängen sowie intensiv riechende Gewächse erleichtern die Orientierung. Besonders stolz ist der neue Geschäftsführer Alfred Marmann auf den Barfußweg im sogenannten „Garten der Sinne“. Überhaupt bietet die gesamte Anlage eine Vielzahl von Möglichkeiten für Sinneseindrücke. Und das nicht ohne Grund: Die Sicherheit, ein Terrain zu erfassen und zu begreifen ist eine Voraussetzung dafür, sich dort heimisch fühlen zu können.

Alfred Marmann rechnet damit, dass die Einrichung noch in diesem Jahr bereits zu 70% belegt sein wird. Die insgesamt 24 neuen Bewohner fühlten sich in ihrem Umfeld schnell wohl, wenngleich der Umzug natürlich mit einigen Veränderungen verbunden war. Bislang wohnten sie lediglich behelfsmäßig in einer Wohnstätte in Neuwied-Oberbieber. Zeitgleich mit ihrem Umzug wurde auch die Werkstatt der Förder- und Wohnstätten gGmbH von Feldkirchen nach Kettig verlegt. Die Werkstatt war bisher in der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte zu Gast gewesen.

Die offizielle Eröffnung der Kombinationseinrichtung in Kettig erfolgt übrigens erst am 8. November 2002 mit einem großen Festakt.